Auszug aus meiner Facharbeit zum Tierheilpraktiker

Blutegeltherapie – Kleine Helfer, große Wirkung

Behandlungsmöglichkeiten des erkrankten Hundes

Auszug aus meiner Facharbeit zum Tierheilpraktiker

Blutegeltherapie – Kleine Helfer, große Wirkung

Behandlungsmöglichkeiten des erkrankten Hundes

Die kleinen Helfer, die Blutegel werden auch Hirudo medicinalis genannt und dienen seit etwa 4000 Jahren dem Wohle des Menschen.

Zu Beginn des 19. Jahrhundert wurde der Blutegel durch den übertriebenen medizinischen Einsatz fast ausgerottet.

Inzwischen steht der Hirudo medicinalis in Deutschland unter Naturschautz und wird für den medizinischen Einsatz in speziellen Blutegelfarmen gezüchtet.

In der Tierheilkunde fand der Blutegel Ende des 19. Jahrhunderts Einzug.

Wie kann der Hirudo medizinalis unseren Haustieren helfen?

Blutegel enthalten in ihrem Speichel eine Vielzahl von Substanzen, die auf unterschiedlichste Art und Weise Wirkweisen aufweisen.

Hierzu gehört das bekannte Hirudin, welches die Blutgerinnung hemmt und die Leukozyten anregt.

Calin hemmt auch die Blutgerinnung, setzt im Anschluss an die Wirkung von Hirudin ein und bewirkt eine ca. 12 - stündige Nachblutung, welche unter dem gewünschten sanften Aderlass bekannt ist.

Bdellin und Eglin wirken entzündungshemmend. Orgelase bewirkt die Ausbreitung der heilsamen Substanzen in das Gewebe, tötet Bakterien ab und wirkt schmerzlindernd. Des Weiteren kommen im  Speichel noch histaminähnliche Substanzen vor, diese weiten die Blutgefäße an der Saugstelle, bewirken dadurch eine verstärkte Durchblutung und den Eintritt der heilsamen Substanzen in das Gewebe.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Speichel des Hirudo medizinalis entzündungshemmend, bakterienabtötend und gerinnungshemmende Eigenschaften besitzt, die dazu beitragen, dass die Fießeigenschaft des Blutes, durch die Blutverdünnung, verbessert wird. Dazu wird der Lymphfluss und das Immunsystem angeregt und ein sanfter, Kreislauf schonender Aderlass bewirkt.

Bei welchen Erkrankungen kann der Hirudo medizinalis unseren Tieren helfen?

Aufgrund der vielfältigen Wirkungsweisen können Blutegel für aktute und chronische Erkrankungen angezeigt sein.

Um diesen Bericht nicht zu groß werden zu lassen, benenne ich nur einige Erkrankungen. Zu den Indikationen gehören unter anderem die Arthritis und Arthrosen.

Dysplasien, wozu die Hüftgelenkdysplasie sowie die Ellenbogendysplasie gehören, können nicht geheilt werden, jedoch können Blutegel zur Schmerzstillung und zur besseren Versorgung des Stützgewebes beitragen, so dass die Beschwerden gelindert und die Beweglichkeit optimiert werden kann. Wirbelsäulenerkrankungen wie Spondylose, Cauda equina oder Diskopathien lassen sich ebenso nicht heilen, allerdings kann auch hier eine Behandlung zur Schmerzbefreiung führen, indem das umliegende Gewebe besser durchblutet und die Verknöcherung beschleunigt wird. Die beschleunigte Verknöcherung kann zu einer Steifheit führen, die in der Regel meist schmerzfrei ist.

Hämathome und Othämatome werden als Königsdisziplin der Blutegel betitelt. Schlecht heilende Wunden, Abszesse und Ekzeme wie z.B. Hot Spot lassen sich durch die in dem Speichel enthaltenden Wirkstoffen ebenfalls sehr gut behandeln, wie auch bei Sehnenerkrankungen, Muskelverhärtungen, verhärtete Narben, Lymphangitis sowie Mastitis sind noch einige von noch einer großen Vielzahl mehr an Erkrankungen die duch eine Blutegeltherapie eine Linderungen sowie Besserung der Symptome zu verzeichnen haben.

Blutegel sollten nicht von Laien an einem Tier angesetzt werden, da es eine große Zahl von Kontraindikationen gibt, die man unbedingt beachten sollte.

Für eine Behandlung sollte daher ein erfahrener Therapeut aufgesucht werden, dieser wird im Vorfeld ein sehr langes Aufklärungsgespräch führen indem er mit dem Besitzer alles ausführlich Bespricht.